Standortkoordinaten: S33.30873,W066.34900
Das spartanische Frühstück eingenommen und schon kann es losgehen. Das Wetter ist perfekt, heute wird es sehr warm werden. Aber bereits nach den ersten Kilometern merken wir, irgendetwas ist anders. Das Treten in die Pedale fällt uns viel schwerer als die Tage zuvor. Natürlich, warum sollten wir denn auch heute wieder Rückenwind haben. Diesmal von Beginn an von vorne und das bei 100 km Strecke für heute. Abkürzen geht nicht, da die Dörfer, die wir zwischendurch erreichen, wirklich in der Pampa liegen. So kommen wir mit sage und schreibe 9 km/h voran, ein Traum. Nach nur 10 Kilometern ist das Frühstück vom Körper verbrannt. Jetzt heißt es nachlegen mit Müsli, Haferflocken und Orangensaft. Ich schaue auf den Tacho: erst 28 Kilometer. Einige Minuten später schau ich wieder drauf: 28,2 Kilometer. Heute werde ich noch häufig auf den Tacho schauen und feststellen, dass wir nur schleichend vorankommen.
Der Wind bläst uns unnachgiebig ins Gesicht. Simon reiht sich hinter mir ein. Als ob es bei diesem Sturm etwas bringen würde, in meinem Windschatten zu fahren. Meine Rohloff Gangschaltung zeigt den vierten Gang an. Ich kann doch nicht hundert Kilometer im vierten Gang fahren. Ich bin drauf und dran per Anhalter mitzufahren. Nach 51 Kilometern erreichen wir unsere ersten 1000 Kilometer. Kommt mir vor, als wären wir erst gestern losgefahren.
Kilometer 60 - wir sind völlig erschöpft und der Wind lässt nicht ab. Ob wir es heute noch nach San Luis schaffen? Oder müssen wir hier irgendwo am Seitenstreifen zelten? Fehlt ja nur noch eine Reifenpanne. Bei Kilometer 80 kommt endlich eine kleine Raststätte. Der Wirt sieht uns wohl unsere Erschöpfung an und weiss gleich, was wir benötigen: Energie! Die eiskalte Flasche Birnensaftschorle ist schnell geleert. Nach einigen Minuten kommt er mit zwei riesigen Baguettes aus der Küche, belegt mit Steaks, Käse, Tomaten, Salat, Spiegeleiern und was sonst noch so Kraft spendet.
Jetzt ab schnell. Wir wollen nicht im Dunkeln ankommen. Wir müssen schließlich noch durch die Vororte einer südamerikanischen Landeshauptstadt radeln und nicht durch Blankenese. Zudem sind wir noch mit Ana von Couchsurfing verabredet, bei der wir heute übernachten wollen.
Noch 15 km bis San Luis. Wir müssen anhalten. Simons Vorderrad verliert Luft. Das kann doch jetzt nicht wahr sein. Simon ist doch damals mit Continentalreifen 12000 km mit nur einer Panne (nach 10000 km) gefahren und wir sollen nun mit den Schwalbereifen schon nach 1000 km schon einen Plattfuß haben? Dazu haben wir doch kurz vor der Abfahrt noch extra die schweren Antipannenbänder installiert. So schaffen wir das nie vor Einbruch der Dunkelheit.
Dulce, sieht komisch aus, ist aber lecker |
Die ersten 1000 KM!!!! |
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