Sonntag, 25. August 2013



23.8. Selvacamp (Dschungelcamp)

Heute Nacht konnten wir nicht besonders gut schlafen, denn die Mücken und Sandfliegen vom Vorabend haben uns beide ganz schön gequält, zudem gab es noch ein Gewitter. Wir sind glücklicherweise in unserer Behausung trocken geblieben. Wir machen uns zu unserer Dschungeltour auf. Wir lernen heute sehr viel über Pflanzen und Bäume. Aus welchem Baum wird welche Medizin gewonnen? Es ist sehr beeindruckend, da es im Dschungel ziemlich viel Medizin gibt. Ritzt man z. B. den Baum Leche-Leche an der Rinde ein, fließt langsam Milch heraus. Die Milch ist sehr süß. Die Stammesfrauen, die zu wenig Milch für ihre Babys haben, erhitzen diese und geben diese hinzu. Die Milch ist sehr klebrig und wird im frischen Zustand auch als Klebstoff genutzt. Bei anderen Baumarten schält man z. B. die Rinde, kocht diese und der Saft, der daraus entsteht, ist gut für Personen mit Atritis. Ein Baum wird sogar zur Gewinnung von natürlichem Viagra genutzt. Da wir uns im Dschungel befinden, will ich auch mal eine Termite oder Larve essen. Sandro knackt mit seiner Machete eine Art kleine Nuss auf und erklärt, dass der Inhalt ähnlich wie eine Kokosnuss ist. Er holt die dort lebenden kleinen weißen Larven heraus und steckt sie sich in den Mund. Ich mache es nach. Ein kurzer Biss drauf und schon habe ich sie gegessen. Die kleinen Viecher schmecken wirklich lecker nach Kokos. Leider regnet es immer wieder, so dass unser Nachtspaziergang ausfällt.

Getränkehalter wird gebaut


Zuckerrohrpresse
Frisches Trinkwasser aus der Liane


22.8. Selvacamp (Dschungelcamp)
Standortkoordinaten: S14.60322,W067.53888

Wir entscheiden uns für die "harte Tour". Zelten im Dschungel, ohne Wc und Dusche. 3 Tage, 2 Nächte. Und das, obwohl ich mit Mücken auf Kriegsfuß stehe. Die Agentur, bei der wir den Trip buchen, sieht sehr vertrauenswürdig aus. In der Agentur angekommen, dürfen wir unsere "Survivalausrüstung" in Empfang nehmen: Essenstüte, Schlafsack, Isomatte und Moskitonetz. Es geht ca. 3 Stunden den Beniriver rauf.  Diesmal kommen wir fast pünktlich nach vereinbarter Zeit an. Da hier in Bolivien jeder einen Job haben muss, halten wir noch zweimal mit dem Boot mitten auf dem Beniriver an und zeigen die Passagierliste vor. Es darf keiner im Dschungel verloren gehen. Das provisorische Zelt, bestehend aus einer Plastikplane, richten wir für die Nacht her. Unser Guide Sandro erklärt uns auf dem Weg das ein oder andere über den Dschungel. Auf dem offenen Feuer bereiten wir das Abendessen vor. Aber was ist das? Sandro will das Flusswasser des Beni zum Kochen nutzen. Nein bitte nicht! Wir können gerade noch intervenieren.  Der Fluss ist ein typisch brauner Urwaldfluss, hat in diesem Bereich wenig Strömung und ist sehr flach am Ufer. Mittags haben wir noch unser Geschirr darin gewaschen und die Essensreste wurden dort hineingekippt. Was für ein Glück, dass wir unseren Wasserfilter dabei haben. Wir überzeugen Sandro, dass wir keinen Kuhmagen haben und filtern das Wasser zum Kochen. Sandro stammt von dem indigenen Stamm der Takana ab und er hat eine Menge über den Urwald und dem Leben hier zu erzählen.








21.8. Pampacamp - Rurrenabaque
Standortkoordinaten: S14.44220, W067.53026

Heute Vormittag steht Schwimmen mit den Delphinen auf dem Programm. Ganz recht, Delphine. Es sind tatsächlich kleine Pink-Graufarbene Delphine in dem von Krokodilen überfluteten Yacuma River. Eine Weisheit sagt, da wo Delphine sind, bleiben Krokodile fern. So leben es die Bolivianer hier auch und lassen die Touristen im Fluss schwimmen. Für unsere Nerven ist das nichts und wir bleiben vergnügt im Boot sitzen. Zurück in Rurrenabaque wollen wir noch 2 oder 3 Tage ins Dschungelcamp, nein nicht nach Australien. Der Regenwald ist auch hier gleich ums Eck.









20.8. Pampacamp

Es heißt wecken um 6.10 Uhr. Wir haben 10 Minuten Zeit, um die Augen auf zu machen. Abmarsch zum Boot und schon geht die Fahrt über den im Dunstnebel gelegenen Yacuma River. Wohin so schnell? Zu einem wunderschönen Ort, von dem aus man den Sonnenaufgang hervorragend anschauen kann. Was wir nicht wissen, wir müssen das Boot verlassen, das gefällt mir gar nicht. Und die Krokodile? Schlangen? Es hilft nichts: raus aus dem Boot und rein in die Pampa zu einer nahegelegenen Lichtung. Herrlicher Ausblick! Um 7.00 Uhr ist das Schauspiel vorbei. Nach dem Frühstück geht die "Safari-Tour" weiter. Wir ziehen Gummistiefel an und die Suche nach Annacondas beginnt. Allerdings schaue ich mir das Schauspiel von außen an, denn einer ist mit dem Gummistiefel stecken geblieben und schwupp läuft der Gummistiefel von oben mit Wasser voll. Das ist mir mit der Kamera zu riskant. Ich umgehe den Tümpel von außen. Nach zwei Stunden finden wir immer noch keine Annacondas. Pünktlich zum Mittagessen sind wir wieder am Camp. Am Nachmittag ist das Fischen von Piranhas angesagt. Gedacht habe ich, es sind die großen im Yacuma River, deshalb stecke ich während der Bootsfahrt die Finger nicht in den Fluss. Es sind aber nur kleine Fische. Den ersten fängt Simon schon nach wenigen Minuten. Nach gefühlten Stunden beisst auch endlich bei mir einer an. Und was gibt es zum Abendessen? Piranhas! Der Geschmack ist ähnlich wie bei einer Dorade, zartes weißes Fleisch. Viel dran ist an den kleinen Fischchen aber nicht.







Piranhas zum Abendessen

19.8. Rurrenabaque - Pampacamp
Standortkoordinaten: S14.21660, W066.84277

Die Tour in das Pampacamp dauert 5 südamerikanische Stunden. Drei mit dem Jeep, zwei mit dem kleinen Boot. Nach siebeneinhalb europäischen Stunden kommen wir endlich an. Aber besonders die Fahrt mit dem kleinen Boot auf dem Yacuma Fluss hat sich gelohnt. Die Krokodile liegen dicht an dicht am Ufer, exotische Vögel kreisen über uns und Schildkröten sonnen sich auf abgestorbenen Baumstämmen. Das kleine Camp ist einfach aber funktionell. Über Holzstege erreichen wir unsere Hütte auf Pfählen. Alte Matratze, Moskitonetz, Dach aus blauer Folie. Mehr ist nicht drin für den Preis. Immerhin hat unsere Hütte eine provisorische Toilette und Dusche. Am Abend steht noch der Sonnenuntergang auf dem Programm, sowie das Finden der Krokodilaugen in der Nacht. Seht ihr die 5 glitzernden Punkte? Das sechste konnte ich mit meiner Taschenlampe nicht finden. Die Krokodile findet man, indem man mit einer Taschenlampe auf die Augen zielt und schon werden sie verraten.

















Pampacamp für die Nacht