Mittwoch, 1. Januar 2014

31.12. El Bolsón - Lago El Epuyen 42 km
Standortkoordinaten: S42.20958, W071.42098 Höhe 340 m

Bleiben oder weiterfahren ist die große Frage. Da wir nicht wissen, wie lange am Sylvestertag der nächste Supermarkt offen hat, kaufe ich noch schnell unser Sylvestermenü ein. Frisches Rindfleisch mit Kartoffeln und Dipp und dazu eine Flasche Sekt. Dann geht es los. 

Wir kommen gut voran und das Wetter spielt heute tatsächlich mit. Rückenwind vom allerfeinsten und die Sonne scheint. Der Ursprungsplan war der Ort Cholila zu erreichen, wir bleiben dann aber doch am Lago El Epuyen auf halben Weg hängen. Die netten Campingplatzbesitzer, übrigens Franzosen, verkaufen uns warmes, ofenfrisches Brot und dazu selbstgemachte Himbeermarmelade. Dazu machen wir uns einen heißen Cappuccino, denn wie soll es auch anders sein, das Wetter ändert sich hier schnell. Und saßen wir eben noch im Sonnenschein im Sattel, liegen wir jetzt bei 8 Grad und Regen im Zelt. 




30.12. Villa Mascardi - El Bolsón 89 km
Standortkoordinaten: S41.97223, W071.52593 Höhe 320 m

Die Fahrt bringt heute richtig Spaß. Das Hamburger Schmuddelwetter wechselt sich alle 15 Minuten mit strahlendem Sonnenschein ab. Regenmontur an, Regenmontur aus. Das wird die nächsten 60 Tage wohl auch nicht besser, denn wir befinden uns mittlerweile in der Region Patagonien. Es ist erstaunlich, an wie vielen Übernachtungsmöglichkeiten wir vorbeikommen. Sogar ein Campingplatz namens Daniela gibt es. Die Straße führt an den wunderschönen kleinen Hügeln namens Anden entlang und ich kann mich nicht genug satt sehen, so wunderschön ist die Gegend hier. El Bolsón ist ein kleines süßes Touristendorf, das aus einer Hippizeit in den 60er Jahren entstand. Wir entscheiden uns für den Campingplatz La Chacra am Ende des Dorfes. Das schöne ist, es gibt einen riesigen Supermarkt in der Nähe, in dem wir uns mit Luxusgütern wie guter Schokolade und deutschem Müsli eindecken.




29.12. San Carlos de Bariloche - Villa Mascardi 43 km
Standortkoordinaten: S41.35596, W071.51381 

Unser Campingplatzchef gibt den besten Wechselkurs für US-Dollar und Euro. Nur leider nimmt er nur 50 und 100-Dollar-Scheine an. Das können wir fast gar nicht glauben. In der Stadt machen wir uns ebenfalls schlau und tatsächlich, Privatleute wollen unsere 20-Dollar Scheine nicht wechseln. Und dabei sind die 20-Dollar Scheine fälschungssicherer. Die Geldautomaten in Ecuador gaben uns leider nur 20-Dollar Scheine.

Nun gut. Die Suche geht weiter, denn es ist Sonntag und kaum ein Geschäft hat heute geöffnet. Argentinische Pesos aus dem Automaten ziehen wollen wir auf keinen Fall, denn der Kurs ist so schlecht. Die Menschen legen das Geld lieber in US-Dollar oder Euros unter ihre Kopfkissen, denn jedes Jahr verliert der argentinische Peso ca. 30% an Wert.

Kurz nach Bariloche schwenkt die Straße nach links und nach sieben Monaten fahren wir nun das erste Mal Richtung Süden. Es wird langsam deutlich, in welcher Region wir uns befinden: Patagonien. Es weht im wahrsten Sinne des Wortes eine steife Brise. Es sind noch etwa 2.200 km bis Feuerland (Tierra del Fuego). Der Wind bläst zum Glück nur seitwärts, vermindert aber dennoch unser Fahrtempo drastisch. 

Mittlerweile kommen wir an weiteren schönen lauschigen Plätzchen und Seen vorbei. Nach einigen wilden Zeltplätzen direkt neben der Straße am Seeufer, lassen wir uns doch auf dem offiziellen Campingplatz Las Carpitas mit heißer Dusche nieder. Dafür das Hochsaison ist, ist ziemlich wenig los. Außer uns gibt es nur noch ein weiteres Zelt auf dem großen Campingplatz mit nett angelegten Parzellen. Wir entscheiden uns für die Schmalspurversion ohne Grill und Licht und bezahlen dann nur noch 5 € pro Person. Wenn man bedenkt, dass wir in Kolumbien für den Preis ein Zimmer mit privatem Bad bekommen haben.