Samstag, 20. Juli 2013


17.7. San Pedro de Atacama - San Pedro 6 km

Das staubige Wüstendorf San Pedro quillt über von Touristen. Und in den vier Straßen um die Kirche, die den Dorfkern beschreiben, scheint es nur Hostels,  Touranbieter und Souvenirläden zu geben. Die Häuser alle aus Lehmziegeln gebaut und das Dorf eigentlich ganz süß, wenn nicht die Masse an Touristen und Staub hier wären. Wir müssen erst mal raus und fahren, sozusagen um die Ecke, zu den Ruinen von Pukara Quitor, einer der letzten Bastionen der Atacameños gegen die spanischen Konquistadoren. Am Abend fahren wir zu Alain, der mitten in der Wüste zehn Teleskope ausgestellt hat und allabendlich seine interessante und zugleich amüsante Astronomietour anbietet. Das so live zu erleben unter dem grandiosem Sternenhimmel ist doch noch etwas anderes als zu Hause im Planetarium.


Hauptstraße von San Pedro de Atacama

Der Mond, mit unserer Kamera fotografiert





16.7. Passo Barros Arana - San Pedro de Atacama 52 km
Standortkoordinaten: S22.90490, W068.20484

So gut haben wir lange nicht mehr geschlafen. Und das auf 3400 m Höhe. Die Aussicht am Morgen ist phänomenal. Am Horizont die fünf bis sechstausend Meter hohen schneebedeckten Berge und Vulkane, davor die weite Ebene der Atacama Wüste mit dem auffälligen Valle de la Luna, dem Mondtal. Im Süden der Salar de Atacama, größter Salzsee von Chile. Wir warten aber ersteinmal ab mit dem Aufstehen, bis die Sonne unsere Schlafsäcke erreicht, denn es ist kalt und  heute haben wir nur eine kurze Strecke vor uns. Bis zum Abzweiger ins Mondtal geht es nur bergab. 1000 Höhenmeter auf bester Straße. Die brauch man auch, denn die Augen haften am Vulkan Licancabur, 5917 Meter hoch und symmetrisch wie im Bilderbuch.

Die Fahrt durch das schöne Mondtal wird uns durch eine Schranke versperrt. Aber jetzt die ganze Schotterstraße zur Hauptstraße zurückfahren? Also Räder unter der Schranke durchgeschoben und weiter geht's. Gab dann später noch von den Parkrangern einen gehörigen Einlauf, denn es ist nur noch gestattet von einer Seite ins Mondtal hinein und auch wieder hinauszufahren, aber sei's drum. 


Schlafcamp auf 3.400 m Höhe

Bergabfahrt....




Ausblick auf das Valle de Luna

Vor uns liegt das Valle de Luna

Valle de Luna






Licancabur




















15.7. Calama - Passo Barros Arana 65 km
Standortkoordinaten: S22.71091,W068.42502 Höhe: 3400 m

Es geht bergauf. Nicht zwei Kilometer, auch nicht zehn: 65 Kilometer durchgehend bis zum Pass. Eigentlich nicht so schlimm, wenn der Wind aus Südwesten kommen würde. Der Wind kommt hier immer aus Südwesten, so steht es in der einschlägigen Literatur und diversen Reiseberichten im Internet. Ich muss jetzt nicht erwähnen, dass der Wind direkt aus Richtung Osten weht und jetzt ratet mal, in welche Richtung wir radeln. 

Standortwechsel: Frühstücksraum im "Hotel" Atenas, Calama, Chile, 7:30 Uhr: zwei Reisende studieren den Wetterbericht. Wer genauer hinhört könnte denken, die beiden wollen in der Wüste segeln gehen: "Morgens Wind aus Südost max. 35 km/h, Kurs 135 nach San Pedro, ab 14:00 Uhr Wind aus Südwest, 6 km/h."

Zurück im Sattel: Die Wettervorhersage stimmt. "Nein, unter 5 km/h Geschwindigkeit fahre ich nicht, das geht gegen meine Ehre." Also absteigen und schieben. Da kommen wir genau so schnell voran. Mittagspause machen wir bei einen der unzähligen kleinen Gedenkstätten, die die Straße säumen. Es ist heiß. Haben wir diesmal genug Wasser mit? Zusammen schleppen wir 16 Liter mit durch die Wüste. Das muss für zwei Tage ausreichen. Macht pro Person vier Liter pro Tag. Zähne putzen, Hände waschen und Kochen inbegriffen. Um 13:18 Uhr bewegt sich etwas im Augenwinkel in der sonst so öden Wüstenlandschaft. Unser Windrichtungszeiger schlägt leicht aus. Der Wind hat wirklich um 180 Grad gedreht. "Leinen Los, Segel setzen!" Ach ne, wir sind ja mit dem Fahrrad unterwegs. Ganz langsam aber stetig schiebt uns der Wind den Berg hoch. Kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir dann den Pass und schlagen unser Lager in einer kleinen Kuhle windgeschützt neben der Straße auf.


fast geschafft
Gedenkstätte eines Minenarbeiters




14.7. Calama

Routenplanungs- und Waschtag. Außerdem gibt es hier in Calama einen Supermarkt namens Jumbo der seinen Namen alle Ehre macht. Es gibt für uns nach fast zwei Monaten das erste mal wieder Schwarzbrot. Importware aus Deutschland.