Dienstag, 17. Dezember 2013

15.12. Altamira - 5 km vor Hobo 87 km
Standortkoordinaten: N02.55864, W075.47080 Höhe 672 m

Es war eine schöne ruhige Nacht. Der Morgen beginnt für uns auf dem Rad um 6.45 Uhr. Es ist Gott sei Dank noch nicht so heiß. Man kann es uns auch nicht recht machen, nun beschweren wir uns schon, dass die letzten Tage extrem von Sonne geprägt waren. 

Die ersten Kilometer rollen wunderbar und es zur Zeit noch plano. Wir durchqueren immergrüne wunderschöne Landschaften. Kleine Dörfer lassen wir hinter uns. Nun gehen die Steigungen los. So steil, dass wir auch mal schieben müssen. Um 11.30 Uhr erreichen wir Gigante. Zu früh um hier zu bleiben. Das Dorf wimmelt nur so von Militär. Auf dem kleinen Marktplatz entdecke ich schon 4 von diesen Herren mit Maschinengewehren und in voller Kampfmontur. Hier möchte ich auf gar keinen Fall bleiben. In einem Restaurant kehren wir ein und essen zu Mittag, damit wir die letzten 31 km nach Hobo auch noch schaffen. Es ist ziemlich heiß mittlerweile und unsere Getränke gehen schnell aus. 

5 km vor Hobo  entdecken wir ein schönes Restaurant und daneben gibt es 14 Zimmer. Wir überlegen: weiter in das Dorf Hobo, oder hier in der Ruhe bleiben? Zu Abend können wir hier essen und zum Frühstück hätten wir noch Müsli und Milchpulver in den Satteltaschen. 

Die Leute im Restaurant sind so freundlich, dass wir entscheiden hier zu nächtigen. Leider lässt sich unsere Zimmertür, die im Erdgeschoss direkt nach außen führt, nicht abschliessen. Aber was soll's, wir sind ja in Kolumbien. Der heutige Tag bescherte uns dann schlussendlich doch noch 1236 m Höhenmeter.




Unsere Truckerunterkunft
Simon, bist du das? 
Ausblick aus unserem Zimmer
14.12. San Agustín - Altamira 80 km
Standortkoordinaten: N02.06787,W075.78826 Höhe: 1038 m

Eigentlich wollen wir nur bis Pitalito wieder zurückfahren, aber da es viel bergab geht, die Sonne scheint und bei mir fast alles wieder in Ordnung ist, fahren wir heute doch noch etwas länger. Die Gegend hier um den Rio Magdalena ist wunderschön. Man muss sich wirklich wundern, wie viel Höhenmeter man trotzdem auf kurzen Bergab- und Bergaufstrecken hochstrampelt. Nach 80 km ist bei mir die Luft raus. Diesmal entscheiden wir uns nicht für die Tankstellenunterkunft, sondern weichen auf das Hotel El Portal de Altamira aus. Altamira? Es ist leider nicht meine Lieblingstapasbar in Bahrenfeld, sehr schade. Trotz der vielen Abfahrten sind wir doch noch 1010 Höhenmeter bergauf geradelt. 

Kaffeepflanzen werden an der Straße verkauft


13.12. San Agustín
Standortkoordinaten N01.88245, W076.27213

Hätte ich das man gestern nicht laut gedacht. Nun müssen wir wegen mir einen Zwangsruhetag einlegen. Dank des sehr lieben Hotelbesitzers bekomme ich am Abend einen speziell von ihm selbstgebrauten Kräutertee, damit es mir schnell wieder besser geht. Simon tüftelt den lieben langen Tag an unserer Ausrüstung herum und versucht noch etwas an Gewicht zu reduzieren. Naja, bei mir hat es heute ja schon geklappt. 
12.12. San Agustín
Standortkoordinaten N01.88245, W076.27213

Der Weg führt uns heute zu Fuß zum archäologischen Park von San Agustín. Der Park ist einzig auf der Welt mit seinen fünfhundert in Stein gehauenen Statuen. Die meisten dieser Statuen gehörten zu den Grabbeigaben der ehemaligen Volksstämme, die diese Gegend besiedelten und nehmen Bezug auf Begräbnisriten, der spirituellen Macht der Toten und der übersinnlichen Welt.

Immer wieder denken wir uns, warum ist Simon nicht hier krank geworden? Denn hier im kleinen freundlichen Hotel lässt es sich aushalten. 

San Agustín
rosa Zwergbanane






11.12. Pitalito - San Agustín 28 km Höhe: 1642 m
Standortkoordinaten: N01.88245, W076.27213

Der Tag empfängt uns mit Sonne und Nebelschwaden. Heute sind es bis zum Ziel San Agustín nur 28 km. Mit Glück bleibt es heute trocken. 

Auf dieser Strecke ist der Urwald extrem abgeholzt und der Weg wurde unter anderem für den kolumbianischen Hochlandkaffee freigemacht. An jedem kleinen Dorf, an dem wir auf den nächsten Kilometern vorbeikommen, stehen unzählige Kaffeepflanzen auf dem Grundstück. Nescafé hat hier auch die Hände mit der Arabica Bohne im Spiel. 

Die letzten 5 Kilometer müssen wir uns nochmal kräftig  in die Höhe radeln, bevor wir in dem kleinen Dorf ankommen. Der erste Weg führt uns in eine Bäckerei, denn ich bin völlig unterzuckert. Dann geht das Suchspiel mit einer Unterkunft los. Die Casa de Ciclista ist zur Zeit geschlossen. Wir entdecken in einer Querstraße ein von außen gutaussehendes Hotel namens Raices. Die Zimmer sind klein und schnuckelig und in einem Innenhof gelegen. Wir können endlich mal wieder kochen, denn wir dürfen die Küche mitbenutzen, herrlich. Weitestgehend bleibt es auch trocken, so dass wir den Tag draußen im Sonnenstuhl verbringen. 



Kolumbianische Kaffeebohnen
Rio Magdalena, aber wir sind noch nicht oben
Pitaya/Drachenfrucht