Mittwoch, 19. März 2014

15.03. Dr. Juan Eulogio Estigarribia - Yguazu 74 km
Standortkoordinaten: S25.46193, W055.00650

Vor einigen Tagen hatten wir Kontakt zu unserem Radlerfreund Axel aus Cusco (Peru) und wir erfahren, dass er bereits in Puerto Iguazu in Argentinien ist. Welch ein Zufall, denn das ist unser Ziel in den nächsten Tagen. Der Tag fängt super an, viele Wolken und die Sonne läßt sich (noch) nicht blicken. Trotzdem läuft der Schweiß nur so. 

Die ersten 20 km/30 km laufen gut, aber dann wird es wieder hügeliger. Es gibt dann wieder nur den 2. Gang oder den 14. Gang. Die Kaltgetränke und die Eisbuden in den kleinen Dörfern freuen uns heute richtig. Erfrischung pur. Heute probieren wir auch endlich die landestypische "Chipa". Was für die Bayern die Brezel ist für Paraguay die Chipa. Ein kleines Maisbrötchen mit Ei und Käse, sehr lecker. Diese  Köstlichkeit wird an jeder Straßenecke verkauft.  

Im letzten Dorf vor der großen Stadt Ciudad del Este endet unsere Fahrt heute nach 74 km. Im Hotel El Garden kann ich noch den Preis mit murren und knurren der Besitzerin verhandeln und dann zieht auch gerade eine Gewitterfront auf. Aus 38 Grad wird innerhalb von weniger Minuten eine Temperatur von 25 Grad und Wind. Der Regen dauert genau 3 Minuten und das war's. 




14.03. Coronel Oviedo - Dr. Juan Eulogio Estigarribia 85 km
Standortkoordinaten: S25.37833, W055.69908

Das erste was einem in Paraguay auffällt sind Leute, die mit Thermoskannen und einem Becher in der Hand rumlaufen. Das ist ja auffälliger als die Argentinier mit ihrem Matetee. Die Paraguayos nennen es Tereré und es ist Mate als Kaltgetränk. Zubereitet wird es in einem speziellen Gefäß. Die Kräuter werden etwa zur Hälfte eingefüllt, etwas befeuchtet und festgedrückt und dann mit Eiswasser übergossen. In einigen Regionen wird noch Zitrone hinzugefügt. Diese Variante schmeckt mir am besten. Vergleichbar ist das Getränk mit kaltem Pfefferminztee mit Zitrone. Und auch wirklich jeder läuft überall mit so einer Thermoskannen und dem Becher an der Seite herum. Auch wie beim Mate wird es mit der Bombilla, einem metallenen Trinkrohr getrunken. Am unteren Ende befindet sich ein Sieb, so dass keine Blattstücke mitgetrunken werden.

Die Dörfer die wir heute durchqueren sind schön anzuschauen, die Häuser sind bunt angemalt und sind rundherum verputzt und kaum halbfertige Häuser sehen wir. Landschaftlich ist es auch schöner geworden, viel Wald und grüne Wiesen sind hier vorhanden, da frage ich mich, wie geht das bei diesen Temperaturen? 

Wir lassen uns heute mehr Zeit als sonst und treffen erst am frühen Abend in Dr. Juan Eulogio Estigarribia ein. Im Hotel San Luis einige ich mich mit der Besitzerin auf einen angemessenen Zimmerpreis. Es existiert zwar auch das Hotel La Germania, welches von einem Deutschen betrieben wird, allerdings können wir uns das Zimmer zu seinem Preis nicht leisten. 

Heute Abend gehen wir essen und probieren eine Churrasquaria aus. Die Churrasquaria namens Alff in diesem Ort sieht schick und sauber aus. Wir gönnen uns den Luxus einfach. Die Kellner kommen alle 2 Minuten an den Tisch und schneiden das Fleisch vom Spieß direkt auf den Teller. Und es ist nicht so wie in Deutschland, dass mit dem besten Fleisch zum Schluss gewartet wird, nein gleich von Anfang an gibt es gutes Rindfleisch, gebratene Chorizo Würste und und und. Wir wählen die all you can eat Variante. Das ist eine Völlerei. Und es gibt sogar noch kostenloses Kino dabei. Wir fühlen uns während des Essens um Jahrzehnte zurückversetzt. An den anderen Tischen sitzen blonde Frauen, Jungen und viele Kinder. Wir zählen in etwa 10 Familien. Die sehen nicht sehr nach Paraguayos aus, denn sie sind auch alle weisser als wir. Die Frauen tragen alle  kleine Häubchen und lange Röcke. Schade, mein Fotoapparat ist nicht bei mir. Ich frage den Kellner ganz vorsichtig, warum denn hier so viele "Gringos" wären und er schmunzelt nur. Es gab vor langer Zeit hier eine Mennonitenkolonie und etwa 70 % der Menschen die hier leben, sind Mennoniten.