Dienstag, 5. November 2013

31.10. Isla Santa Cruz
Standortkoordinaten: S00.74586, W090.31260

Die kurze Überfahrt zum kleinen Kreuzfahrtschiff erfolgt diesmal nicht mit dem Wassertaxi, sondern mit einem Dingi. Schwimmwesten an und schon geht es los. Ich bin gespannt, denn wir wissen noch nicht, wer die anderen 14 Passagiere sind. Vermutlich sind wir die jüngsten, denn wir haben eine 6 Tages Firstclass-Lastminute Kreuzfahrt auf einer Yacht gebucht, all inclusiv. Wir kümmern uns diesmal um nichts. An Bord treffen wir zunächst auf ein älteres Ehepaar aus England. Die anderen treffen gegen 13.30 Uhr ein. Kurzes meet and greet und es wird zum Mittagessen geläutet. An Bord sind folgende Länder vertreten: 6 x Canada, 6 x Deutschland und 4 x England. Eine Frau ist jünger als wir, der Rest 45+. 

Über das Mittagessen wundern wir uns ein wenig, da uns Spaghetti mit zwei verschiedenen Saucen als Buffet serviert wird. Das wird doch nicht die nächsten Tage so gehen? Denn Nudeln hatten wir in den letzten Monaten zu genüge. 

Für uns geht es am Nachmittag in das Hochland der Insel. Wir erfahren heute sehr viel über Landschildkröten, deren Lebensraum sowie über den Artenschutz,  ein wirklich spannender Ausflug im El Chato Reservat. Hier können wir Riesenschildkröten in freier Wildbahn beobachten, hunderte. Am Abend wieder auf dem Schiff, staune ich in unserer Kabine nicht schlecht. Alles perfekt ausgestattet und das Beste: das Bad ist mit einem Haarföhn ausgestattet und das nach fünf Monaten ohne auf reisen. Heiße Dusche und fließendes Wasser und das nicht nur für eine Nacht. Das Abendessen ist weitaus besser gelungen, Fisch, Fleisch und Gemüse. 

Wie ist wohl die erste Nacht auf dem schaukelnden Schiff? Es schaukelt doch ganz schön. Die Pillen gegen Seekrankheit sind mit im Gepäck. Die Überfahrt zur nächsten Insel erfolgt über Nacht. Um 23 Uhr werden die Motoren angelassen und dann geht es los. Die vierstöckige Yacht mit zehn Personen Personal ist traumhaft ausgestattet, im alten Stil mit viel Holz, einfach nur schick. Ein bißchen fühle ich mich wie in Saint Tropez, nur ohne Promis.

El Chato Reservat 

Schiff Odyssey

Zimmer 
Bardeck
Sonnendeck mit Whirlpool


Blaufusstölpl
Sonnenuntergang von Board
30.10. Isla Floreana - Isla Santa Cruz 
Standortkoordinaten: S00.74586, W090.31260

Nach dem Frühstück gehen wir kurz rüber zum La Loberia Strand, die Schnorchelausrüstung im Gepäck. Wir sind wieder ganz alleine bis auf die vielen großen Schildkröten mit denen wir im Meer zusammen schwimmen und tauchen. Sie lassen sich beim Fressen an den Korallenriffen überhaupt nicht stören. Eine ganze Familie, fünf an der Zahl auf einem Haufen. Später entdecken wie noch weitere. Ab und zu erfasst die Strömung ihre Panzer wie Segel im Wind und sie müssen sich mit ihren kleinen Ärmchen erst wieder in Position rudern.

Am Nachmittag geht es leider schon wieder im Speedboot in eineinhalb Stunden zurück nach Santa Cruz. Gerne währen wir noch ein paar Tage länger geblieben, aber Morgen geht es ja schon für sechs Tage auf eine kleine Kreuzfahrt.
Floreana Island

Denkmal Hr. Wittmer
29.10. Isla Floreana 
Standortkoordinaten: S01.27722, W090.48814

Unsere 3 Taschen sind gepackt, denn wir sind um 8.00 Uhr mit Frau Wittmer verabredet. Was uns erwartet ist echter Luxus für uns. Eine kleine Villa am Strand, mit direktem Zugang zum Meer. Wir können gleich einziehen. Eine Küche, Kühlschrank, Hängematten im Garten, alles da. Schade, dass wir nur 1,5 Tage Zeit haben. Hier wäre ich gern noch 3 weitere Tage geblieben. Gefrühstück wird auf der Terrasse. 

Wir testen heute Vormittag unsere Schnorchelausrüstung am hauseigenen Strand und können sogleich hinter einer Schildkröte schwimmen, leider haben wir keine Unterwasserkamera. Der Strandabschnitt gehört uns heute ganz alleine, denn es sind auch keine Touristen im Hotel Wittmer.

Nachmittags spazieren wir zum nicht weit entfernten La Loberia Strand. Ganz alleine sind wir aber nicht. Tausende von bunten Krebsen rennen auf den Lavasteinen vor uns weg, Landiguane sonnen sich auf den Felsen, Seelöwen mit ihren Jungen dösen am Strand und große Meeresschildkröten schwimmen zu Dutzenden direkt vor uns im glasklaren Wasser. Sie heben nur kurz alle paar Minuten ihren Kopf um Luft zu holen, dann tauchen sie wieder ab. Auch ohne Kreuzfahrt gefallen uns die Galapagosinseln sehr gut. Selten kommt man Tieren in freier Wildbahn ohne Zaun und Gehege, ohne Führung und ganz alleine ohne Touristenmassen so einfach so nah.

Unsere Villa für eine Nacht

Meeresiguana
La Lobería


28.10. Isla Santa Cruz - Isla Floreana
Standortkoordinaten: S01.27722, W090.48814

Die Insel Floreana ist mit nur 100 Einwohnern bewohnt. Der Transfer zu der Insel dauert 1,5 Stunden. Wir haben Glück und können ein Tourticket ergattern, was uns erlaubt, erst zwei Tage später zurückzufahren. So unternehmen wir bis mittags eine geführte Tour durch die Highlands. Hier erfahren wir viel über die riesigen Schildkröten, die auch hier aufgezogen werden, erkunden die uralten Piratenverstecke und hören das erste mal von der Galapagos Affaire. In den 30er Jahren liessen sich einige Deutsche auf der Insel nieder, von denen einige nach und nach unter recht mysteriösen Umständen ums Leben kamen. Die ganze Geschichte fängt mit dem deutschen Dr. Ritter an, der auf dieser Insel nach den Piraten und Walfängern 1929 der erste wirkliche Siedler war. Er sah sich selber als so eine Art Robinson Crusoe, liess sich alle Zähne ziehen, lebte nackt und war Vegetarier. In die Galapagosaffaire war u.a auch die Familie Wittmer verwickelt, die noch heute in der 3. Generation ein Hotel direkt am schwarzem Strand betreibt. Die ganze spannende Geschichte der deutschen Auswanderer ist unter folgendem Link zusammengefasst: http://de.wikipedia.org/wiki/Galápagos-Affäre

Wir wissen von einer Agentur, dass es hier ein Haus geben soll, dass mit Küche vermietet wird. Das ist super für uns, denn wir haben aus Guayaquil immer noch die Essensvoräte dabei und auf der Insel Floreana wird es wohl mit einem einzigen Krämerladen und drei Restaurants richtig teuer werden. Leider finden wir dieses Haus nicht und suchen uns erstmal eine andere Unterkunft. Am Abend auf dem Weg zum kleinen schwarzen Strand treffen wir Frau Wittmer und erfahren, dass das Haus, das wir suchen auf ihrem Grundstück steht und ihrer Schwester gehöre. Wir können uns es am nächsten Morgen anschauen und ja, es hat eine Küche. 







Das ist mir alles zuviel heute
27.10. Isla Santa Cruz (Galapagos)
Standortkoordinaten: S00.74586, W090.31260

Mit dem kleinen Wassertaxi geht es vom Pier aus in wenigen Minuten auf die andere Seite des Hafens. Wir besuchen die kleine Schlucht von Las Grietas. Die  ganz mutigen Einheimischen springen von der höchsten Klippe abwärts ins kühle Nass. Wir belassen es beim Schwimmen, denn die Klippe ist 15 Meter hoch.

Auf dem Rückweg verweilen wir in einer wunderschöne schneeweißen Sandbucht mit klarem, warmen Meerwasser. Die ersten Seefahrer berichteten von kleinen Vögeln die so zutraulich waren, dass man sie mit der Hand fangen konnte. Und tatsächlich: kaum holen wir unser mitgebrachtes Picknick aus dem Rucksack, sind wir umringt von vielen verschieden Darwin Finken, die dreist versuchen, die Kekskrümel zu stibitzen. Dabei landen sie auch gerne mal auf dem Oberschenkel oder auf unseren Armen.

Der Besuch des Charles Darwin Research Center darf ebenfalls nicht fehlen. Im Darwin Research Center bestaunen wir Riesenschildkröten. Bis zu einen Kilometer pro Stunde kommen sie voran. Das Herz eines solchen Tieres schlägt sehr langsam, nur 16 -18 mal die Minute. Im Center werden die Eier der Schildkröten ausgebrütet. Je nach Temperaturunterschied wird aus einem Ei ein Weibchen oder Männchen und sobald die Schildkröten groß genug sind, werden sie auf ihrer Ursprungsinsel wieder ausgesetzt. Nur Lonesome George, so der Name einer Riesenschildkröte, konnte man leider nicht zu einer Paarung ermutigen, obwohl ihm sogar zwei Weibchen zugeteilt wurden. Da er der letzte seiner Art war, ist diese Schildkrötenrasse leider ausgestorben. Zehntausende Schildkröten sollen einmal die Galapagosinseln bevölkert haben, bis die ersten Seefahrer anlandeten. Zuerst die Piraten, dann die Walfänger haben die Schildkröten und Seelöwen fast ausgerottet. 

Auch Iguane befinden sich im Center. Das sind diese drachenähnlichen Echsen, die man von Fotos kennt. Im Gegensatz zu den Meeresiguanen, sind die Landiguane um einiges größer und eindrucksvoller.

Las Grietas




Schildkröten im Darwin Center


Landiguana